Simons 3. Weltcup vor Palma de Mallorca

Konstanz zahlt sich aus. Nirgendwo sonst lässt sich das so gut beobachten wie beim Weltcup vor Palma de Mallorca: Drehende Winde machen es den Seglern extrem schwer, die richtige Kreuzseite zu erahnen und eine gute Wettfahrt aufzubauen.

Die Regatta:
Auch beim diesjährigen Weltcup auf Mallorca führten inkonstante Windbedingungen zu vielen Startverschiebungen und „überraschenden“ Rennverläufen. Normalerweise zähle ich eher zu den konstanten Seglern, die zwar selten erste oder zweite Plätze in den Wettfahrten einfahren, sich dafür aber auch keine grobe Ausrutscher nach hinten leisten.
Leider konnte ich in dieser Regatta nicht auf diese Stärke zurückgreifen. An jedem Tag ersegelte ich eine überaus gute Platzierung – z.B. Plätze 3, 4 oder 8  - leistete mir jedoch meistens auch schlechte Wettfahrten um Platz 40. Aufgrund der Tatsache, dass die Winddreher z. T. bis zu 40° betrugen, konnte ich auch auf eine andere Stärke nicht zurückgreifen - dass Feld von hinten aufzurollen - weil die Abstände zwischen den Booten zu groß waren.
Wie nah manchmal Glück und Pech zusammen liegen lässt sich auch außerordentlich gut an folgender Situation beschreiben: Am letzten Wettfahrttag befanden wir uns in der 3. Wettfahrt ca. 200m vor dem Ziel. Der Wind war schwach aber konstant und die Wettfahrt fair verglichen zu den Wettfahrten zuvor. Zu dem Zeitpunkt führte der Kroate Tonci Stipanovic (Platz 2 im Zwischenklassement) die Wettfahrt an, der Spanier Javier Hérnandez (Führender im Zwischenklassement) lag abgeschlagen nicht unter den besten 40. Ich selber segelte knapp hinter Stipanovic auf Rang 4. Plötzlich wurde die Wettfahrt von der Wettfahrtleitung abgebrochen. Das Ziel direkt vor den Augen, dachten nicht wenige an Wettbewerbsverzerrung, dem Kroaten wäre der Gesamtsieg der Regatta wohl nicht mehr zu nehmen gewesen. Anstatt dessen führte weiterhin der Spanier Hérnandez. Ich selber fühlte mich ein wenig um eine sehr gute Gold-fleet-Wettfahrt betrogen und um einen Platz immerhin zwischen Platz 10 und 20 im Gesamtklassement.
Im Endergebnis kam ich so auf den 25. Platz, der sicherlich nicht mein derzeitiges Leistungsvermögen widerspiegelt. Trotzdem bin ich nicht unzufrieden mit der Regatta. Die Topresultate in einigen Wettfahrten zeigen mir, dass ich den besten der Welt die Stirn bieten kann.

Wie es weitergeht:
In den nächsten Tagen werde ich mich ein wenig von den Strapazen der Regatta erholen und Ende der Woche in Kiel das Training wieder aufnehmen. Am 23. April geht es dann weiter zum 4. Weltcup der Saison nach Hyères/Frankreich.

Euer Simon Grotelüschen

Zurück